Am 5. Februar 2020 kam unser Freund und Fechtkamerad Noé Bollinger bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Seine Fechtkameraden erinnern sich an einen humorvollen, offenen und hilfsbereiten Menschen, der andere mit seiner Lebensfreude ansteckte.
Von Lorin Criblez und Fabian Broger
Noé war seit 2012 Mitglied im Fechtclub Bern, zuletzt in der Kategorie U23. Zu Anfang hatten wir vor allem im Fechtsaal Kontakt, mit der Zeit aber auch ausserhalb des Sports. Was uns stets beeindruckte, war seine unglaubliche Lebensfreude und Begeisterungsfähigkeit. Das war eine absolute Bereicherung für die Atmosphäre im Club, an Team- und Einzelwettkämpfen, Trainingslagern und überhaupt im Umgang miteinander. Noé war humorvoll, aufgeweckt, einfühlsam, offen, hilfsbereit und kollegial.
Noé Bollinger.
Seine Entspanntheit und Lockerheit wirkten oft ansteckend auf uns – und gerade im Sport sind diese Eigenschaften keine Selbstverständlichkeit. Aber Noé hatte die Fähigkeit, fast allen Lebenssituationen etwas Positives abzugewinnen. Er überraschte uns oft mit seiner einzigartigen Sicht auf viele Dinge, hatte einen freundlichen und herzlichen Umgang mit seinen Mitmenschen und war immer für einen Scherz zu haben. Er war keiner, der schmollte oder grollte; er kam auf einen zu und fand immer seinen Weg, auch wenn es nicht der direkte war. Für uns war er ein umgänglicher Freund und Kamerad – aber auch einer, der entschlossen tat, was er sich zum Ziel gesetzt hatte.
Noé war motiviert im Training und hatte Talent fürs Fechten. Wir haben oft im Team zusammen gefochten, und Noé war mental eine grosse Stütze in jedem Team. Rückschläge steckte er weg und liess sich davon nicht irritieren. Selbst nach langen, anstrengenden und manchmal frustrierenden Wettkampftagen hatte er noch einen Spruch oder Scherz auf den Lippen. Er war immer der erste, der jene, die alles viel zu ernst nahmen, nach einem verlorenen Wettkampfgefecht zum Lachen bringen konnte.
Als Fechter war Noé zwar nicht im Spitzenteam, doch er hatte eine solide Technik, reichlich Erfahrung und viel Freude am Spiel auf der Piste. Seine Coupé-Treffer waren legendär im Club und sorgten für manchen spannenden Moment im Gefecht. Und unsere Trainingslager in Tauberbischofsheim wären ohne Noé nicht dieselben gewesen. Wir hatten dort immer einen Riesenspass, im Training, in der Freizeit, auf den langen Busfahrten – und sogar bei den Straftrainings morgens um 7 Uhr, die wir aufgebrummt bekamen, weil wir zu lange wach geblieben waren.
Es tut uns unendlich leid, dass Noé nicht mehr bei uns ist. Wir vermissen ihn sehr.
Kameradinnen und Kameraden des Fechtclubs Bern